Derzeit liegt das Votum der Teilnehmer bei 59 Prozent gegen den Straßenbau. Kurz vor Weihnachten trafen sich nun Gegner der Ostumfahrung an der B 470, um im Kreuzungsbereich zum Industriegebiet und zum Bauhof-Gelände auf die geplante „monströse“ Brückenkonstruktion hinzuweisen.
Um die Höhe des geplanten Brückenbauwerks darzustellen, bedienten sich die Straßengegner eines Schleppers mit Hebebühne. In luftiger Höhe von über 6 Metern demonstrierten einige Teilnehmer im sicheren Korb die von den Planern angedachte Brücken- und Kreuzungshöhe. „Eine fatale Planung für die Wohngebiete rings herum“, wie Land- und Forstwirt Reinhard Wiesent feststellte. Auch bei einer Absenkung der B 470 würde das Bauwerk noch um viereinhalb Meter aus dem jetzigen Höhenniveau herausragen, stellten die Teilnehmer der Protestkundgebung fest.
Reinhard Wiesent, Mitglied der CSU/ÜCW-Stadtratsfraktion, äußerte auch Zweifel zu den Gesamtkosten und der Kostenbeteiligung der Stadt. Die Kostenexplosion staatlicher Baumaßnahmen sei hinlänglich bekannt, so Wiesent. „Für die Stadt und damit die Bürger wären mit Sicherheit zwei Millionen Euro fällig, die besser und nachhaltiger eingesetzt werden können“. Nicht durchdacht seien auch die künftigen Verkehrsströme in der Grafenwöhrer und Pressather Straße, urteilte der Thomasreuther. Reinhard Wiesent prophezeite: „Die Verkehrsteilnehmer, die in Richtung Speinshart und Kemnath die Staatsstraße 2168 benutzen, werden wie bisher schon die weitaus kürzere Verbindung durch die Stadt nehmen“. Auch der Busverkehr und die Staatliche Straßenmeisterei werde diese Trasse weiter uneingeschränkt nutzen.
Zudem kritisierte Reinhard Wiesent erneut die Vernichtung von Grund und Boden. Unterstützung fand er dabei bei Roland Völkl. „Mit der neuen Trasse wird die Flur vernichtet und wertvolle Bodenfläche der Bewirtschaftung entzogen“, warnte der Vollerwerbslandwirt. Völkl bedauerte die nun schon seit Monaten anhaltende „Zurückhaltung“ des Bürgermeisters und der Stadtratsmehrheit. „Warum nicht endlich eine Aussprache mit den betroffenen Grundstückseigentümern?“, fragte der Eigentümer der Eschenbacher Mühle. Marcus Gradl, Chef der CSU/ÜCW-Stadtratsfraktion forderte eine offene und faire Diskussion. „Das was bisher lief, ist suboptimal“, erklärte Gradl. Wichtig sei nun eine vollständige Aufklärung mit allen Fakten, in die auch das Staatliche Bauamt Amberg/Sulzbach als Planungsbehörde einbezogen werden sollte.